Manuel Rufin

Über mich

Die Natur scheint von Mechanismen unglaublicher Komplexität beherrscht zu werden, die über mehrere räumliche und zeitliche Skalen hinweg interagieren. Während meines Bachelor-Studiums in Physik an der TU Wien habe ich gelernt, dass die Kräfte, Teilchen und Felder der Physik, die das tägliche Leben bestimmen, auf grundlegender Ebene individuell gut verstanden werden. Wenn sie jedoch in großen Ensembles interagieren, wird die Ableitung von Grundprinzipien oft unlösbar. In den letzten Jahrzehnten hat uns der technologische Fortschritt ermöglicht, die Materialien und Prozesse, die dem biologischen Leben zugrunde liegen, empirisch auf molekularer, sogar atomarer Ebene zu sezieren, zu untersuchen und zu analysieren und die scheinbar unendliche Komplexität zu enträtseln. Diese Tatsache hat mich dazu bewogen, mein Studium auf die Lebenswissenschaften umzulenken und führte zu meinem Masterstudium in Biomedical Engineering an der TU Wien, das ich 2020 abschließen konnte.

Forschung

In meiner Forschung als Doktorand und Projektassistent am ILSB konzentriere ich mich auf die nanoskalige Mechanik und Biologie von Kollagen, dem strukturell wichtigsten Molekül in den meisten Geweben von Wirbeltieren. Die Forschung wird weitgehend von der Rasterkraftmikroskopie (AFM) vorangetrieben, wobei die einzigartige Fähigkeit der Instrumente genutzt wird, Weichgewebe im Nanomaßstab nicht nur abzubilden, sondern auch mechanisch zu untersuchen und zu manipulieren. Mein aktuelles Hauptprojekt konzentriert sich auf die Aufklärung der Kinetik der Kollagenverdauung durch spezifische Enzyme, sogenannte MMPs. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der Biophysik-Gruppe des Instituts für Angewandte Physik (IAP) durchgeführt und kombiniert Techniken der AFM mit denen der Fluoreszenzmikroskopie, was hochspezifische In-vitro-Experimente mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung ermöglicht.